Die Schwester-Petra-Stiftung


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Nachhaltige Sicherung der Aktivitäten der „Dienerinnen der Armen“

Ein besonderer Moment in der Vereinsgeschichte von „Hilfswerk Schwester Petra“: Regierungspräsident Dr. Peter Paziorek überreichte 2008 vor den Augen der damaligen Oberin des Ordens „Dienerinnen der Armen“, Schwester Berthalomea, und Mitgliedern des Hilfswerks die Anerkennungsurkunde für die Schwester-Petra-Stiftung. Entgegengenommen wurde sie von den Mitgliedern des Stiftungsvorstandes Dr. Reinhold Festge, Pfarrer Thomas Schulz, Jörg Austermann und Birgit Abeler-Meyerhoff. Die Gründung der Stiftung wird entscheidend zur Festigung der Aktivitäten des Ordens in Indien beitragen. Laut Satzung sollen durch sie die „Entwicklungshilfe, Religion, Völkerverständigung, das öffentliche Gesundheitswesen sowie Bildung und Ausbildung in Indien gefördert und hilfsbedürftige Personen unterstützt werden“.

 

Gründung der Stiftung 2008

Überreichung der Anerkennungsurkunde für die Schwester-Petra-Stiftung durch den Regierungspräsidenten Dr. Peter Paziorek.

Für die meisten Oelder ist der Name „Schwester Petra“ ein fester Begriff. Er steht für Mut, Engagement, Aufopferung und Nächstenliebe. Schwester Petra Mönnigmann, die 1924 in Oelde geboren wurde und zunächst ab 1952 den Ursulinen angehörte, sah ihre wahre Berufung in Indien und gründete am 1. Juni 1969 in Pattuvam, im Bundesstaat Kerala, mit acht jungen Frauen die religiöse Gemeinschaft „Dienerinnen der Armen“. Erklärtes Ziel war es, für die Ärmsten der Armen da zu sein. Durch Hilfe zur Selbsthilfe sollten sie darin unterstützt werden, dem Elend zu entkommen.

Vor allem die Betreuung kranker und hilfsbedürftiger Menschen stand im Vordergrund der Arbeit der Schwestern. Ging es zunächst in erster Linie um die Versorgung von Leprakranken, änderte sich im Laufe der Zeit dieser Schwerpunkt. Die Schwestern kümmerten sich sowohl um Kranke und Behinderte als auch um Alte und Waisenkinder. Heute ist die Versorgung HIV-infizierter Menschen eine sehr wichtige Aufgabe für „Dienerinnen der Armen“.

Aus der kleinen Glaubensgemeinschaft ist einer der größten katholischen Orden Indiens geworden. Heute zählen rund 650 Schwestern und etliche Novizinnen und Postulantinnen in 86 Stationen in ganz Indien zum Orden, der vom Vatikan 2003 als „Orden päpstlichen Rechts“ anerkannt wurde. Dies hatte Schwester Petra selbst nicht mehr erleben können, da sie bereits Pfingsten 1976 bei einem Verkehrsunfall in Indien ums Leben gekommen war.

Von Anfang an wurde Schwester Petra in ihrer Arbeit von Verwandten und Freunden aus Deutschland unterstützt. Sie gründeten im Jahr 1974 den Förderverein Hilfswerk Schwester Petra e.V., der seit je her darum bemüht ist, die Arbeit der Schwestern deutschlandweit bekannt zu machen, um so den Spenderkreis zu erweitern und ein möglichst stabiles Spendenaufkommen zu erreichen. Dem Einsatz des Hilfswerks und den daraus resultierenden Spenden ist es zu verdanken, dass Sozialstationen, Waisen-, Alten-, Behinderten- und Aidsheime sowie Erste-Hilfe- und Entbindungsstationen und Kindergärten gebaut werden konnten. Dank des unermüdlichen Einsatzes der Schwestern kann in den zahlreichen Stationen vielen Menschen geholfen werden. Gerade die Anzahl an Gebäude und deren Unterhaltung waren der Hintergrund für die Gründung der Schwester-Petra-Stiftung. Die Erträge einer Stiftung sind Gelder, mit denen man im Gegensatz zu Spenden fest rechnen und somit gezielt für die Erhaltung des „Daches über dem Kopf“ einsetzen kann. Das sichert die Arbeit des Ordens entscheidend.

Neben dem Vereinsvorstand, dem Ehrenvorsitzenden Dr. Hans Ossing und Mitgliedern des Vereins waren auch die Eheleute Dr. Paul und Ursula Fringes aus Bad Sassendorf anwesend. Die Eheleute Fringes werden die Schwester-Petra-Stiftung, die mit einem Anfangsvermögen von rund 100.000 Euro ausgestattet ist, mit einer Zustiftung in gleicher Höhe unterstützen.